Herne : | |
Moskau: | |
Irkutsk: | |
Wladiwostok: |
Bei solchen Reisen ist -
der Weg das Ziel
- und Spaß macht das Suchen vorher ja auch.
Alle meine Eisenbahnreisen sind durch die beruflichen Zeitzwänge meines Mitreisenden auf 2 Wochen Dauer begrenzt.
So sind wir bei unserer ersten Reise , auch wegen fehlender Erfahrungen, auf ein Angebot des Deutschen Reisebüros eingegangen.
Eine 2 Wochen Pauschalreise nach Russland einschließlich einer Fahrt mit der Transsib in zwei Teilen.
Reise Informationen
Es besteht noch immer Visumspflicht. Zu erhalten über die russische Botschaft in Bonn oder über jedes Reisebüro.
Die russische Währung ist nicht besonders stabil. D.h man sollte US$ in
Noten oder Reiseschecks mitnehmen.
Wechseln kann man in den Hotels oder Banken. Vom Wechseln auf dem Schwarzmarkt
sollte man Abstand nehmen.
Der Wechselkurs im November 1996: 1 DM = 3546,00 Rubel ( 1993:
1DM = 500 Rubel )
Zum Preisvergleich: 1 Fahrkarte mit der
Moskauer Metro
in 1993: 5 Rubel heute ca.: 1500 Rubel
Aber diese Informationen bekommt man ja aus besser und ausführlicher in jedem Reiseführer.
Touristen-Informationen von über 150 Ländern finden Sie unter
ONLINE
-Tourist.
Reinhard und ich vor dem Rossija
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Alle An- und Abfahrtzeiten findet man im:
Persönliche Wertung: Ich habe noch nichts Besseres und Ausführlicheres
gefunden.
Der Fahrplan wird alle 2 Monate neu aufgelegt.
In meinen Augen ein Muß für Eisenbahnfreunde, ob aktiv oder zu Hause
im Sessel.
Es gibt im Rossija zwei Schlafwagenklassen: Die Zweite Klasse mit 4
Betten/Abteil und die Erste Klasse mit zwei Betten/Abteil.
Bei solch einer langen Fahrt lohnt sich der Mehraufwand für das
Zweibettabteil allemal, obwohl wir bei unserem zweiten Teil der Reise ab
Irkutsk, trotz gebuchten Abteil, zuerst keines bekommen konnten. Erst nachdem
mein Reisepartner ein paar " Nylons " aus seinem Koffer zauberte, konnten wir
die Schaffnerin erweichen uns ein freises Abteil zu geben.
In jedem Wagon gibt es am Kopfende je eine Toilette mit kleiner Waschgelegenheit. Eine Duschmöglichkeit besteht nicht, ausser man gibt den beiden mitfahrenden Zugbegleitern ein kleines Taschengeld und man bekommt dann am Morgen einen Eimer mit heißem Wasser aus dem Samovar. Mit einem Gurkenglas oder ähnlichem Gefäß kann man sich dann in den Toiletten " Duschen ".
Zu den Zugbegleitern: In jedem Wagen fahren zwei Zugbegleiter, die sich mit dem Dienst abwechseln. Sie bringen Tee zu jeder Tageszeit, schließen die Abteile und stehen für Fragen jederzeit zur Verfügung. Im ganzen muß ich sagen, daß ich noch keine so freundlichen Zugbegleiter wiedergetroffen habe.
Von der Crew im Speisewagen hängt es ab, wie die Verpflegung während
der Fahrt ist.
Auf unserem ersten Teil der Reise hatten wir eine motivierte Crew, die uns mit
allem versorgte was das Herz begehrte. Die zweite Crew, der muß man sagen,
war es wohl lästig Geld zu verdienen. Es gab nur ein Gericht auf der
Speisekarte und zu Abwechslungen waren sie nicht zu bewegen.
So waren wir auf die Aufenthalte in den Bahnhöfen angewiesen.
Der Zug stoppte und alles strömte raus dem Wagen. Vorher bei der
Zugbegleitung noch nach der Aufenthaltsdauer gefragt, damit man keine
Überraschung erlebte.
Auf dem Bahnsteig waren viele ältere Frauen die in mitgebrachten
Kochtöpfen Essen für die Reisenden angeboten haben, um so ihr
kärglichen Lohn oder die Rente aufzubessern.
Dieses Essen war um Klassen besser, als das was im Speisewagen angeboten wurde
und abwechslungsreicher.
Gleichzeitig machte es noch zusätzlich Spaß in die Kochtöpfen zu
schauen um zu sehen was die lokale Küche anbot. Auch ohne irgendwelche
Sprachkenntnisse war es keine Schwierigkeit mit den Damen über den Preis zu
verhandeln, obwohl gerade die Zugbegleiterinnen über unsere Versuche sehr
amüsiert schienen.
Der Zug ist ein Schmelztigel der Völker. Russen, Mongolen, Chinesen,
Europäer alles trifft sich im Zug. Alle reden, feiern miteinander ( Ich
habe noch nie soviel Vodka getrunken wie in diesen sechs Tagen und werde es wohl
auch nicht mehr). Es gibt kaum ein Platz an dem man so kommunizieren kann,
bzw.muß wie in diesem Zug.
Alle sind offen für den anderen. Man lädt seinen Nachbarn zum Tee,
Kaffee oder auch Vodka ein, man probiert aus verschiedenen Töpfen - man
gehört zu einer Gemeinschaft
" Dem Rossija "
Im Zug und auf allen Bahnhöfen gilt die Moskauer Zeit.
Die gesamte Fahrtzeit beträgt:
156 Stunden 30 Minuten
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Nur eine beispielhafte Aufzählung:
Kirche der Kreuzerhöhung aus dem Jahr 1758
Kirche der Erscheinung Christi aus dem Jahr 1725
Dekabaristen Museum
Kunstmuseum
Naturkundemuseum ( Sehr empfehlenswert da hier auch die Geschichte der ursprünglichen Bevölkerung gezeigt wird. Sehr gute Gelegenheiten zum Einkauf von Souveniers )
Baikal See
:
Größe: 31 500 qkm
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Länge:
636 km
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p; Breite: 20 - 80 km
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p; Tiefe max: 1620 m
Schon kurz nach Irkutsk prägen nur noch Birken und Lärchen den
Ausblick aus dem Zug. Wir haben stundenlang am Fenster gestanden, das einzige
was man mit einem Dreikant
( der Zugbegleiterin ) öffnen konnte, und haben die Weite und Ruhe der
Landschaft genossen.
Hinter Chabarowsk, auf dem Weg nach Wladiwostok fährt man 10 km an riesigen
Datschenkolonien vorbei, die im Hinterland des Ussuri gelegen sind.
Viele unserer Freunde sagten im Vorfeld unserer Reise, daß es uns wohl
langweilig werden würde im Zug. Immer das gleiche Bild, immer die gleichen
Leute und immer die gleiche Geschwindigkeit.
Ich muß sagen, daß ich es nicht so empfunden habe. Es war
entspannend die Weite Russlands zu sehen, beruhigend den
gleichmäßigen Takt der Schienen und Räder zu hören und mit
vielen, uns vorher fremden, Menschen mit Mund, Hand und Fuß zu plaudern.
Wir hatten kein Streß und sind am Ende der Reise in Wladiwostok traurig
aus unserem Rossija gestiegen, aber mit dem Gedanken solche Reisen jetzt
regelmäßig durchzuführen.
Noch zu bemerken ist die Pünktlichkeit. Wir sind 2 Minuten vor der
geplanten Ankunft am Bahnhof in Wladiwostok angekommen und das nach 9297
Kilometern!
Wie gesagt, dieser kurze und nicht gerade ausführliche Bericht soll
anregen Reisen mit der Eisenbahn selber zu planen und durchzuführen.
Weitere und aktuellere Informationen über Fahrpläne, Visas etc.
gibt es auf dieser Seite:
3.1.1997